Die Erweiterung der Papierfabrik sehen wir im Zusammenhang mit der künftigen Stadtentwicklung. Wo wollen wir hin? Was bringt uns eine Erweiterung? Lassen sich die Argumente „Arbeitsplätze“ und „Gewerbesteuern“ als Argumente für eine Erweiterung heranziehen?
Bevölkerung
- nimmt kontinuierlich ab
- wird kontinuierlich älter
- Anteil der arbeitsfähigen Bevölkerung nimmt in den nächsten 5-10 Jahren drastisch ab: 2 gehen in Rente, einer nimmt die Arbeit auf und hat die Qual der Wahl … vielleicht geht er auch weg, weil die Lebensqualität in Trebsen nicht stimmt …
- Geburten gehen zurück



Die Hauptursachen dieser wenig freudigen Entwicklung liegen 30 Jahre zurück … der Wegzug von Millionen nach 1990.

Allerdings zeigen uns Nachbargemeinden, dass man durchaus wachsen kann. Läuft was falsch in unserer Stadt?

Arbeitslosigkeit
- höchste Arbeitslosigkeit in Sachsen gab es 2005 und nicht in den 90er Jahren
- selbst Corona konnte die Arbeitslosenquote bisher nicht explodieren lassen
- bedingt durch die Altersstruktur in Ostdeutschland werden wir in absehbarer Zeit keine hohe Arbeitslosenquote haben … zukünftig wählt sich der Arbeitnehmer den Arbeitgeber aus



Steuern
Hinweis: Die Hälfte der Einnahmen der Gemeinden stammen aus Gewerbe- und Grundsteuer sowie Anteilen der Einkommens- und Umsatzsteuer. Die hier gezeigten Diagramme stellen somit nur einen Auszug dar und sollen zeigen, dass Trebsen wirtschaftlich gut da steht und nicht nur einen Gewerbesteuerzahler hat sondern viele und die Steuereinnahmen vom Gemeindeanteil an der Einkommensteuer 2012, 2013 und 2019 sogar über denen der Gewerbesteuern lagen! Unbetrachtet bleiben vorerst Einnahmen der Stadt durch z.B. Gebühren und Finanzzuweisungen. Die Ausgaben der Stadt schauen wir uns zu einem späteren Zeitpunkt an.
- Trebsen liegt im Schnitt bzgl. Steuereinnahmekraft über den Werten von Grimma und dem LK Leipzig
- 2017 und 2018 lag Trebsen sogar über den Werten von Bayern und Hamburg
- 2019 ist dann bei den Gewerbesteuern „irgendwas“ passiert …


Eins ist klar und vielleicht jetzt schon sichtbar: mehr Steuereinnahmen durch das Projekt von JST wird es bei einem Investitionsvolumen von ca. 400 Millionen Euro in den nächsten 10 bis 15 Jahren voraussichtlich nicht geben, womöglich sogar keine. In 15 Jahren braucht hier keiner die Gewerbesteuern von JST, da niemand mehr da ist!
Wir fragen uns bei dieser Finanz- und Bevölkerungsentwicklung Folgendes:
Der Bürgermeister und der Stadtrat befürworten einstimmig das Vorhaben von JST, welches eindeutig nicht zur Verbesserung der Lebensqualität der Einwohner beitragen wird, setzen vorher noch das aktuell „größte“ Wohnbaugebiet der Stadt „Am Froschteich“ zwischen Industriegebiet I und Industriegebiet Pauschwitzer Straße um und erwarten, dass man damit junge Leute anzieht und hält?
- In Grimma wird die Straßenbeitragssatzung abgeschafft, in Trebsen wird sie verteidigt.
- Was ist mit Babygeld?
- Naunhof möchte ein Leitbild für die Stadt mit langfristigen Ausrichtungen z.B. zu Umwelt, Wohnen und Wirtschaft entwickeln. Trebsen möchte seinen Flächennutzungsplan nach nur zwei Jahren über den Haufen werfen und offensichtlich aus ganz Pauschwitz ein Industriegebiet machen.
Fassen wir kurz zusammen: unser eigentliches Problem ist die Bevölkerungsentwicklung.
(1), (2), (3), (4), (5) – Datenquelle: Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen, Kamenz; eigene Darstellung